Süßes oder Saures! Halloween, das auch als All Hallows Eve bekannt ist, hat in vielen Ländern Tradition und findet ein Tag vor Allerheiligen statt. Ursprüglich stammt Halloween aus Irland und es werden bei diesem Fest die Lebenden und Toten gefeiert. Das Fest wid sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen gefeiert. An diesem Tag werden gerne Verkleidungen getragen, die an gruselige Kreaturen erinnern sollen. In der ganzen Welt wird aber Halloween auf einer anderen Art gefeiert. Wir zeigen euch die schaurigen Halloween-Traditionen und Bräuche auf der ganzen Welt.
Woher kommt Halloween eigentlich?
Das Wort „Halloween“ kommt von „All Hallows Eve“, bezeichnet also den Abend vor Allerheiligen. Ganz klar ist nicht, wer diesen zuerst gefeiert hat; einige Historiker führen dies auf eine keltische Herkunft, wieder andere auf eine christliche Herkunft zurück. Die weltweite Bekanntheit ist ist allerdings herzuleiten: Es war ein beliebter Brauch im katholisch geprägten Irland. Die katastrophalen Zustände in ihrem Heimatland zwangen viele Iren, sich nach neuen Möglichkeiten umzusehen, um ihre Familien zu ernähren. Die irischen Einwanderer kamen nicht nur mit einem amerikanischen Traum in die USA, sondern auch mit irischen Traditionen, die sie in Erinnerung an ihre Wurzeln im Land der unbegrenzten Möglichkeiten pflegten.
Irland - Mutterland des Halloweens
Der erste Zwischenstopp auf unserer gespenstischen Reise ist natürlich Irland. Die Tradition des Samhaim (Sam=Sommer, Fuin=Ende, also „Ende des Sommers“) feiert die letzte Ernte. Man verabschiedete den Sommer: Man entzündete ein großes Feuer und warf Tierknochen in dieses. Aus diesem großen Feuer entzündete jede Familie die hauseigene Feuerstelle in ihrem Haus, was die Gemeinschaft stärken sollte. Die Kelten glaubten, dass an diesem Tag die Toten auf die Erde kommen, um ihre Verwandten zu besuchen. Man hieß sie also mit leckerem Essen willkommen. Um böse Geister zu vertreiben.
Heute leben viele der alten Traditionen wieder auf. Im County Meath das für sich beansprucht, vor über 2000 Jahren Ursprung Halloweens zu sein, wird Halloween im Rahmen des „Spirits of Meath Halloween Festival“ sogar fast einen ganzen Monat lang gefeiert. Auch das nordirische Londonderry mit seinem größten Halloweenfestival Euopas ist zur gruseligsten Zeit des Jahres einen Abstecher wert.
In England finden verschiedene Halloween-Partys mit Kostümen statt. Auch ziehen hier gerne die Kinder um die Häuser und fragen nach Süßem oder Sauren. Das Traditionellste an Halloween in England ist, die Nut Crack Night. Hier werfen Paare Nüsse ins Feuer. Wenn diese zerplatzen und ein lauten Knall von sich geben, erwartet das Paar eine rosige Zukunft.
Der Tag der Toten ist das wohl bekannteste Brauchtum rund um Halloween. Er ist einer der wichtigsten mexikanischen Feiertage. Auch hier entstand die Tradition aus dem Glauben, die Toten kommen in die diesseitige Welt. Statt zu trauern, feiern die Lebenden gemeinsam mit den Toten ein fröhliches Widedersehen mit leckerem Essen, Musik und Tanz. Überall kann man Calavera de Azúcar kaufen, Totenschädel aus Zucker, Schokolade und anderen Leckereien. Für Genießer von Gaumenfreuden ist auch das "Pan de Muerto", ein süßes Brot mit Anissamen, verziert mit Knochen aus Teig, ein Bissen wert. Das große Highlight des Dia de Muertos sind aber eindeutig die bunt verzierten Straßen und die atemberaubenden Verkleidungen der Mexikaner. Ein Bild spricht da mehr als tausend Worte:
In Korea findet zu dieser Zeit ein dreitägiges Kürbis-Fest statt. Hier werden die Vorfahren zelebriert, indem ein Thanksgiving-Fest ausgerichtet wird. Allerdings steht hier das bekannte Süße oder Saures nicht auf dem Programm.
Das Land der düsteren Sagen und des Graf Draclua enttäuscht auch an Halloween nicht. Allein das Wort Transilvanien verbinden viele Gruselfans mit Halloween. Hier befindet sich auch das Castelul Bran (Schloss Bran), viele kennen es als das Schloss Draculas. Die Figur des Graf Dracula ist von der Legende des Fürsten Vlad III. Draculea inspiriert, der seine Feinde angeblich auf Holzpfählen aufspießte. Von überall auf der Welt kommen die Menschen, um Halloween an diesem gruseligen Ort zu feiern.
Pangangaluluwa auf den Phillipinen
Dieser Zungenbrecher klingt nicht nur wie der Fluch einer bösen Hexe, sondern ist auch eine phillipinische Tradition, die am 31. Oktober oder 1. November stattfindet. Vor allem in den ländlicheren Gebieten lebt diese Tradition seit einiger Zeit neu auf. Gruppen ziehen von Haus zu Haus und singen, bitten um Almosen und Gebete. Sie repräsentieren die Seelen, die im Fegefeuer gefangen sind; die Gebete und Almosen der Lebenden sollen den Toten helfen, in den Himmel aufzusteigen.
Hungry Ghost Festival - Hong Kong
Das Fest der hungrigen Geister ist zwar nicht zur selben Zeit wie Halloween, trotzdem aber eine Erwähnung wert. Es ist ein traditionell buddhistisches und taoistisches Fest. Im siebten Monat des Mondkalenders streifen die Geister der Verstorbenen auf der diesseitigen Welt. Die Verbrennung von Papiergeld und papierförmigen Gegenständen wie Schmuck, Autos und anderen materiellen Dingen soll die Verstorbenen besänftigen, da es zeigt, dass man sich auch nach dem Tod um deren materielle Bedürfnisse kümmert.
Das jährlich im August oder September stattfindende Festival macht Hong Kong zu einer noch besuchenswerteren Stadt, als sie es ohnehin schon ist.
Im Hinduismus kommt der Ehrung der Verstorbenen eine ganz besondere Rolle zu: Es ist sehr wichtig, dass die Nächsten des Verstorbenen sicherstellen, dass dieser die Welt der Lebenden würdevoll verlässt. Um die würdevolle Ankunft des Verstorbenen in der jenseitigen Welt zu gewährleisten wird Shradda, ein 16-tägiges Ritual, durchgeführt. Meist führt der älteste Sohn des Verstorbenen oder ein anderer männlicher Verwandter dieses Ritual durch. Bei diesem Ritual wird der Tote vor allem durch Opfergaben in Form von Essen gewürdigt.
USA: Die bekannteste Halloweentradition
Ein Land darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, wenn es um Halloween geht: Die USA sind sicher das Land, deren Halloweentradition am bekanntesten ist. Hier werden die Häuser gruselig dekoriert: Lichterketten, Spinnenweben und die obligatorische Kürbis-Fratze vor dem Haus darf natürlich nicht fehlen. Die Tradition hat vor allem bei den Kindern einen großen Stellenwert, wenn es abends dann rausgeht und von Haus zu Haus gezogen wird in der Hoffnung, Süßigkeiten (treats) zu bekommen, da dem Hausbesitzer sonst ein Streich der Kinder droht (trick) – trick or treat.
In Nepal wird Gai Jatra zelebriert, das an sechs Tagen im Juni stattfindet. Es wird auch Cow Festival genannt, denn die Einheimischen in Nepal sind stark mit Kühen verbunden. An diesem Tag sollen an die erinnert werden, die kürzlich verstorben sind. Kühe werden durch ein Kathmandu geführt, da die Einheimischen davon ausgehen, dass eine Kuh dem Verstorbenen bei der Reise in den Himmel hilft. Die Einheimischen tragen verschiedene Kostüme, die jeweils die mythischen Figuren der Stadt widerspiegeln.
Kein Gruselfreund? Striezelpaschen in Österreich
Für Gruselphobiker und Spukhasser könnte dieser Halloween-Brauch eine willkommene Abwechslung von den schaurigen Bräuchen rund um die Welt sein. Denn statt gruseligen Verkleidungen und Spaziergängen in alten, gruseligen Schlössern gibt es im österreichischen Weinviertel, einer Region im Nordosten des Landes, die Tradition des „Striezelpaschen“. Hier wird am 31. Oktober um den Allerheiligenstriezel, einen süßen Hefezopf, gewürfelt. Ein leckerer Spaß, bei dem die lokale Gemeinschaft gestärkt wird!