Für alle Film-Reisenden: Hier wurden Ihre Lieblingsfilme gedreht
MALTA
Der Golden Bay ist einer von Maltas längsten Sandstränden. Diese paradiesische Bucht bietet die perfekte Filmkulisse. Das hat auch Regisseur Wolfgang Petersen erkannt, der genau hier einige Szenen aus dem Blockbuster Troja gedreht hat. Zwar liegen die eigentlichen Reste Trojas in der Türkei, sind jedoch ein UNESCO-Weltkulturerbe, weshalb die Dreharbeiten für den Film aus 2004 hauptsächlich auf Malta und in Mexiko stattfanden. Auf Malta entstanden die Schiffsszenen zu Beginn des Films und die Szenen, die das Innere von Troja zeigten, während die Schlachtszenen hauptsächlich in Mexiko gefilmt wurden. Der Strand der Mellieħa Bay, aber auch die kleine Stadt Mellieħa selbst waren ebenfalls Drehorte des Filmes. Ein Strandabschnitt des Mellieħa Bay ist im Film zu sehen, als Odysseus (Sean Bean) den Helden Achilles (Brad Pitt) um Unterstützung im Kampf gegen die Trojaner bittet.
Gladiator und viele mehr
Auch der 2000 erschienene Film Gladiator wurde nicht nur in Rom gedreht. Große Teile des antiken Roms wurden im Fort Ricasoli auf Malta gefilmt. Für den Film wurde sogar eine Replik des römischen Kolosseums auf Malta gebaut, das etwa ein Drittel der Größe des Originalbauwerkes maß.
Man könnte hier noch zahlreiche weitere Filme aufzählen, der aktuellste ist vielleicht der 2016 erschienene Assassin’s Creed Film, allerdings wäre die Liste zu lang. Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie auf Malta an einer „Drehorttour“ teilnehmen, um zu erfahren welche Landschaften bereits als Filmkulisse dienten.
Game of Thrones
Zuletzt sei noch erwähnt, dass nicht nur Filme nach Malta locken. Die Hochzeitsszene zwischen Daenerys Targaryen und Khal Drogo aus der Erfolgsserie Game of Thrones fand auf der maltesischen Insel Gozo vor dem Azure Window in Malta statt. Leider stürzte das Felsentor nach einem Sturm im März 2017 ein. Allerdings gibt es in Malta weitere Drehorte der Fantasyserie, wie z.B. der Verdala Palace, in der Serie Wohnsitz des Händlers Illyrio, welcher die Verbindung zwischen dem Geschwisterpaar Targaryen und den Dothraki in der ersten Staffel herstellt.
FLORENZ
Nachdem Detective Starling im Film Hannibal eine handgeschriebene Notiz von Hannibal Lecter erhält, die einen ihr fremden Duft verströmt, erfährt sie von einem Parfüm-Experten, dass die Zutaten für die Hautcreme, von der der Geruch stammt, nur in wenigen Geschäften auf der ganzen Welt gekauft werden können und reist schließlich nach Florenz. Im Film (2001) sehen Sie die Kulisse von Florenz, während Dr. Lecter (Anthony Hopkins) am Ponte Vecchio in Florenz entlang spaziert. Da Lecter trotz seiner animalischen Triebe, auch als Musik- und Kunstliebhaber dargestellt wird, wird sogar die Galerie der Uffizien, welche als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt gilt, im Film gezeigt.
In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Florenz ist auch Dan Browns Romanverfilmung Inferno entstanden, in der Robert Langdon durch die toskanische Renaissance-Stadt jagt, um den Ausbruch einer Seuche zu verhindern. Da der Symbologe seine Hinweise aus Kunstwerken zieht, vermittelt Ihnen der Film auch einen ersten Eindruck der Kunstwerke, die in Florenz auf Sie warten. So führt ihn seine Spurensuche in den Vecchio-Palast, wo er den nächsten Hinweis, die Totenmaske des Dichters Dante Alighieri, sucht. Auf dem Weg zum Palast müssen sie sich allerdings im schönen Giardino di Boboli verstecken. Im Vecchio-Palast angekommen müssen Professor Langdon und seine Begleitung jedoch feststellen, dass die Maske aus dem Museum gestohlen wurde und finden diese später im Baptisterium San Giovanni wieder.
LONDON
Harry Potter und der Stein der Weisen
Jeder echte Harry Potter Fan weiß, dass zahlreiche Szenen der Filmreihe in Großbritanniens Hauptstadt gedreht wurden. Die vielleicht unvergesslichste Kulisse von allen ist Plattform 9¾ in der King’s Cross Station. Während man zwischen den eigentlichen Gleisen 9 und 10 nur Zugschienen vorfindet, ist das Schild mit dem Plattform 9¾ Schriftzug an der Rückseite der Wand des Hauptgleises angebracht. Die Hälfte eines Gepäckwagens ragt aus der Wand hinaus, sodass Fans hier ein Erinnerungsfoto schießen können. Eine andere sehr bekannte Szene aus Der Stein der Weisen ist Harrys erste Begegnung mit einer Python im London Zoo. Der Zoo hat extra dafür sogar eine Plakette neben das Gehege im Reptilienhaus angebracht.
Es gibt jedoch auch unbekanntere Drehorte der Harry Potter Filme im Herzen der Londoner Altstadt zu finden. Der gebogene Eingang des Lokals Zum Tropfenden Kessel findet sich in 42 Bull’s Head Passage, aber wenn Sie erwarten dort Krüge voller explodierender Limonaden zu finden, müssen wir Sie enttäuschen – das Gebäude beherbergt nur einen Optiker. Direkt um die Ecke befindet sich die wunderschöne Leadenhall Market, wo die Szenen in der Winkelgasse gefilmt wurden. Das bezaubernde Gebäude wurde während des viktorianischen Zeitalters erbaut.
Stanley Kubricks A Clockwork Orange aus dem Jahre 1971 war einer der kontroversesten Filme des 20 Jahrhunderts. In Großbritannien verschwand der Film nach kurzer Anlaufzeit sogar ganz aus den Kinos und war erst 2000 wieder erhältlich. Heute wird er als einer der besten Filme die je produziert wurden gehandelt. Der Film zeigt ein dystopisches London, dessen Charakter sich auch in den kalten und trostlosen Drehorten widerspiegelt. Alle Szenen wurden in London gedreht. Eine sehr einprägsame Szene, in welcher der Hauptcharakter Alex einen Schalplattenladen besucht, wurde im Chelsea Drugstore gefilmt. Ein für die damalige Zeit extrem modernes Shoppingcenter, das sogar im Rolling Stones‘ Song You Can’t Always Get What You Want erwähnt wird. Leider ist das Gebäude heute Sitz eines unscheinbaren McDonald’s (oder MaccyD’s wie die Londoner ihn nennen).
Anders als der bunte Schalplattenladen, sind die restlichen Kulissen des Filmes kalt und grau. Für Kubrick war es sicher nicht schwer die idealen Hintergründe zu finden, mit all der Brutalistischen Architektur die zu der Zeit gebaut wurde. Für Municipal Flatblock 18a wo Alex wohnt, wählte Kubrick das damals neue Thamesmead Estate, ein gewaltiger Komplex nahe Woolwich in South East London.
Eine der unvergesslichsten Szenen involviert Alex und seine „Droogs“-Gang, die einen unschuldigen, betrunkenen Obdachlosen, der unter einer schäbigen Unterführung liegt, attackieren. Dieser brutale Austausch wurde im Labyrinth der Unterführungen unter York Road Roundabout am südlichen Ende der Wandsworth Bridge gefilmt. Der Obdachlose nimmt im späteren Verlauf des Filmes Rache an Alex und neben der Albert Bridge, eine von Londons gewaltigsten Brücken und sicherlich einer der bekanntesten Filmdrehorte.
NEW YORK
Von vielen als der beste in New York spielende Film gepriesen, fängt Taxi Driver die düstere Unterwelt des New York der 1970er Jahre ein. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Robert De Niros Charakter, Travis Bickle, ein junger Kriegsveteran, der in Vietnam stationiert war, der die Abendschicht mit seinem gelben Taxi übernimmt. Bickles Mangel an zwischenmenschlicher Interaktion und Schlaf gepaart mit seiner Observierung der schäbigen Realität des nächtlichen New Yorks, erwecken in ihm eine große Abscheu mit der Folge, dass er beschließt schließlich selbst etwas gegen die Kriminalität und Korruption um ihn herum zu unternehmen.
Obwohl Regisseur Martin Scorsese versucht hat Orte mit großen Wiedererkennungswert zu vermeiden, lassen sich doch ein paar Drehorte wiedererkennen. So zeigt ein Großteil des Filmes Bickle im Greenwich Village und dem Hell’s Kitchen, einem Stadtteil von Manhatten zwischen der 8th Avenue und dem Hudson River. Eine deutlich erkennbare Örtlichkeit ist Columbus Circle, wo Bickle fast einen Politiker erschießt. Die hässlichsten Szenen, u.a. als Bickle den von Harvey Keitel gespielten Zuhälter in einer Türöffnung erschießt, wurden auf der East 13th Street gefilmt, eine heute viel saubere Gegend als in den 70ern. Neben spezifischen Locations, inszeniert das konstante Flackern der Neonlichter geschickt die Schlaflosigkeit der Metropole, die niemals schläft.
FRANKFURT
Die meisten deutschen Filme werden in Berlin gedreht, allerdings wurde auch Frankfurt als Drehort in den letzten Jahren zu einer beliebten Location. Der bekannteste deutsche Film mit hessischer Kulisse ist wahrscheinlich Matthias Schweighöfers 2011 erschienener What a Man. Die Geschichte begleitet den 30-jährigen Frankfurter Grundschullehrer Alex Nowak der nach einer gescheiterten Beziehung herausfinden will was einen Mann einen Mann macht. Besonders einprägsam war die Szene zu Beginn des Filmes als Schweighöfer mit dem Fahrrad durch Frankfurt fuhr und dabei u.a. den Eisernen Steg überquerte, der einen tollen Ausblick auf die Frankfurter Skyline bietet. Als Kulisse dienten außerdem der Palmengarten, der Opernplatz vor der Alten Oper, die Frankfurter Eissporthalle, die Sachsenhäuser Schillerschule sowie die King Kamehameha Suite (heute: Kameha Suite) im Bankenviertel. Passend zu den Bildern nahm Sänger Philipp Poisel für den Film die Ballade „Eiserner Steg" auf. Auch die deutschen Komödien Der Schlussmacher und Der Männerhort wurden in der hessischen Metropole gedreht.
PARIS
Amélie
Amélie (2001) ist einer der beliebtesten in Paris spielenden Filme. Viele der bekanntesten Pariser Sehenswürdigkeiten werden im Film mindestens einmal gezeigt, neben zahlreichen weiteren entzückenden Schauplätzen.
Die herrliche Notre Dame Cathedral wird gleich zu Beginn des Filmes gezeigt, als in einem Rückblick gezeigt wird, wie Amélies (Audrey Tautou) Mutter durch den Sturz eines Touristen getötet wird.
Der Großteil des Filmes wurde jedoch im inneren Stadtteil, Montmartre, gedreht, das trotz der Nähe zum Stadtzentrum wie ein malerisches französisches Dorf wirkt. Die Anfangsszene folgt einer Schwarzblaue Schmeißfliege, die durch die malerische, gepflasterte rue Saint Vincent und die rue des Saules fliegt, direkt hinter der entzückenden Sacré-Cœur Basilica, die sich oben auf Montmartre befindet, dem Berg der dem umliegenden Stadtteil seinen Namen gab. Auf den Treppen, die zum Sacré-Cœur führen, legt Amélie später einen Weg aus blauen Pfeilen aus, um den Pfad zu dem Mann herzustellen, der seine Fotos überall im Bahnhof Gare de l’Est hinterlässt. Der Eingang zu Amélies Wohnung befindet sich in 55 rue des Trois Freres und in derselben Straße befindet sich auch der Einkaufsladen Au Marche de la Butte. Nicht weit entfernt befindet sich der szenische Bahnhof, Lamarck-Coulaincourt, wo Amélie einem blinden Mann den Verkaufsprozess des köstlichen Essens, das auf dem Markt der rue Lamarck angeboten wird, beschreibt. Allen Amélie Fans geht es jedoch um das Eine: Sie wollen das reizend eingerichtete Café, in dem die Protagonistin arbeitet, Café des Deux Moulins, sehen. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein echtes Café, auffindbar in der 15 rue Lepic und deren Crème Brulée ist sogar nach dem Film benannt.